Wie funktioniert der PRCD-S+ von PCE?

Beim Einstecken des PRCD-S+ in eine Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme erfolgt eine automatische Routineüberprüfung. Bei ordnungsgemäßer Netzversorgung blinkt nach ca. 1-2 Sek. Überprüfungszeit die Signaleinheit in der Farbe GRÜN.

prcd-s_klein_led_blinkend

Zum Einschalten die Ein-/Aus-Taste kurz gedrückt halten. Die Signalheinheit leuchtet nun dauerhaft in der Farbe GRÜN. Der PRCD-S+ ist nun bereit für den Betrieb. Jetzt kann auch der elektrische Verbraucher eingeschaltet werden.

Beim Einschaltvorgang wird ein sehr geringer Prüfstrom auf die elektrisch leitende Taste aufgebracht. Dabei wird überprüft, ob der Prüfstrom über Erde (d.h. durch den menschlichen Körper) abgeleitet werden kann. Ist dies nicht der Fall (etwa durch Tragen eines Handschuhes) lässt sich der PRCD-S+ nicht einschalten (= die Signaleinheit blinkt rot). Nach dem Quittieren ist der Einschaltvorgang ohne Handschuh oder einem Standortwechsel zu wiederholen.

prcd-s_led-rot_blinkend_quer


Die Ein/Aus-Taste des PRCD-S+ dient zusätzlich zur Schaltfunktion auch als Sensorfläche, um das Spannungspotential des Benutzers gegenüber dem netzseitigen PE-Leiter zu ermitteln. Besteht hier eine Potentialdifferenz,  so fließt über den Benutzer, die Sensortaste und die Netzleitungen ein sehr geringer Strom. Bei einer Spannungsdifferenz von 230V liegt dieser Fehlerstrom unter 0,5 µA effektiv. Der Schwellwert für die Potentialdifferenz, ab deren Überschreiten ein Einschalten des PRCD-S+ verhindert wird, liegt typisch im Bereich 30 bis 40 Volt.
Ein solcher Test findet bei jedem Tastendruck zum Einschalten des PRCD-S+ statt. Wird dieser Teststrom nicht nach PE abgeleitet, so interpretiert die Überwachungsschaltung ihn als Fehlspannung und blockiert das Einschalten. Das ist u.a. der Fall beim Versuch, den PRCD-S+ mit einem gut isolierenden Handschuh oder einem anderen isolierenden Gegenstand einzuschalten.

Nach Inbetriebnahme des elektrischen Verbrauchers dient der PRCD-S+ als Fehlerstromschutzschalter (Auslösewert 30mA). Er schützt den Anwender damit gegen gefährliche Ströme, welche durch defekte elektrische Betriebsmittel verursacht werden können.

Der PRCD-S+ verfügt über eine Unterspannungsauslösung, welche ein selbständiges Wiedereinschalten des Verbrauchers nach einem Stromausfall verhindert.

Ein zusätzlicher Geräteschutz und somit Schutz vor Sekundärunfällen ist gegeben.

Überspannung wird erkannt – der PRCD-S+ schaltet ab bzw. lässt sich nicht einschalten.

Der Schutzleiterkreis wird voreilend eingeschaltet und nacheilend ausgeschaltet.
Fehlersituationen, wie „Fremdspannung auf PE oder eine Überschreitung des Nennfehlerstromes“ verursachen eine Abschaltung von L und N. Der Schutzleiterkreis bleibt geschlossen und das PE Potential wird weiter überwacht!

Zum Ausschalten die Ein-/Aus-Taste kurz betätigen. Die Signaleinheit blinkt nun in der Farbe GRÜN und der PRCD-S+ ist allpolig ausgeschaltet.

Der PRCD-S+ ist verwendbar als:
ortsveränderlicher Fehlerstromschutzschalter mit Bemessungsdifferenzstrom
IΔn ≤ 30 mA bzw. IΔn ≤ 10mA für Wechselströme, pulsierende Gleichfehlerströme und phasenangeschnittene Fehlerströme.


Der PRCD-S+  ist nicht zu verwenden bei:

  • Kältegeräten oder ähnlichen Anwendungen (kein automatisches Wiedereinschalten nach Spannungsausfall)
  • Maschinen mit hohen Einschaltströmen
  • IT-Stromnetzen (Trenntransformatoren, Stromerzeuger, etc.)

Für die Funktion des PRCD-S+  ist das Vorhandensein eines Schutzleiters zwingend notwendig.

Bemessungsspannung: 230V~
Bemessungsfrequenz: 50Hz
Bemessungsstrom: 16A
Schutzleiterkontakt schaltet vor- bzw. nacheilend
Nennfehlerstrom: 10mA / 30mA
Umgebungstemperatur: -25°C bis +45°C
Anschlussquerschnitt: 1−2,5mm²
Abmantelungslänge: 35mm  /  Abisolierlänge: 7mm
Kabeldurchmesser Ø 10–14mm
gemäß DIN VDE 0661, DGUV Information 203-006 (bisher BGI/GUV-I 608)

abmessungen

pruefzeichen2  pruefzeichen3